Wie bereits in der allgemeinen Schilderung der Hindernisse erwähnt, war ich der Meinung, dass man in unserer Region, einer Region, wo Nahrungsmittel im Überfluss dargeboten werden, nicht in einen Nährstoffmangel kommen kann.
Ich wurde eines Besseren belehrt. 
 

Das Wort „Eisenmangel“ hört man häufig. Leider hört man auch häufig: „Ihre Blutwerte sind völlig in Ordnung!“. Das ist nicht erfreulich, wenn man sich nicht gesund fühlt, sondern müde und abgeschlagen. Ich selbst litt unter Dauermüdigkeit und benötigte bis zu 14 Stunden Schlaf. Auch meine Blutwerte waren in Ordnung. Sie waren sogar noch in Ordnung als ich dreimal im Jahr Blut spendete…

Woran lag das? Es ist ganz einfach. Der Wert, der wirklich Aufschluss über den Eisenstatus im Körper geben kann, wird häufig gar nicht bestimmt! Warum auch immer.  

Normalerweise wird das freie Eisen (Serumeisen) im Blut bestimmt und Hämoglobin (eisenhaltiger Bestandteil der roten Blutkörperchen = Erythrozyten). Das freie Eisen ist ein Wert, der sehr schwankt und von der täglichen Nahrung abhängt. 

Darüber hinaus gibt es aber noch „Ferritin“! Ferritin gewährt einen Blick in den Eisenspeicher des Körpers. Der Blutwert entspricht üblicherweise dem Wert im Gewebe. Als Fachjargon: der Blutwert „korreliert“ mit dem Gewebe. Ausnahme: Es liegt eine Entzündung im Körper vor. Dann sind die Ferritinwerte erhöht = falschhoch und nicht aussagefähig. Um eine unerkannte Entzündung auszuschließen sollte man daher immer gleichzeitig den Entzündungsmarker „CRP“ (Immunsystem) bestimmen. Der Wert kann schon durch eine beginnende, noch gar nicht richtig wahrgenommene Erkältung erhöht sein oder.... ein Anzeichen für eine Belastung mit Elektrosmog sein.

Warum ist Ferritin aussagefähiger als freies Eisen?

Stellen Sie sich vor, in Ihrem Portemonnaie sollen immer 50 Euro zur Verfügung stehen. Wenn Sie etwas ausgeben, holen Sie direkt Nachschub von Ihrer Bank und der Inhalt des Portemonnaies beträgt somit immer 50 Euro. Das Portemonnaie entspricht unserem Blut. Im Blut müssen alle Bestandteile neben den Blutzellen: Mikronährstoffe, Vitamine und Mineralien,  immer in einem gewissen ausgeglichenen Verhältnis zueinander vorhanden sein. Das nennt man Homöostase. Alle diese Bestandteile befinden sich auch in unseren Organen und Geweben. Erst wenn die Gewebespeicher schon reduziert sind, ist der Mangel am Blut erkennbar. Beobachtet man aber schon vorher den Speicherwert, muss es erst gar nicht zu einem Mangel im Blut kommen!
Homöostase wird genauer unter Blut- und Urinanalyse erläutert.

Es ist individuell verschieden, ob der Körper zuerst seine Gewebespeicher leert oder u.a. schon bei Beginn eines Mangels sein Hämoglobin herabsetzt. Im zweiten Fall wird der Mangel eher erkannt. 

In meinem Fall waren die Hämoglobinwerte trotz Blutspenden immer noch normal während mein Speicher schon so leer war, dass ich beim Feststellen des Eisenmangels zum Sitzen zu schwach war! 
Ich nahm 3 Monate lang täglich Eisen in Kapselform ein (100 mg/Kapsel) und sowohl meine Dauermüdigkeit als auch andere Symptome des Mangels, sind nun Vergangenheit. 
Weitere Details zu Eisen finden sich unter Mikronährstoffe.

Laborwerte

Als Parameter finden sich auf den Laborbefunden oft  Werte zwischen 20-150  µg/l angegeben, häufig auch 15-150 µg/l. Meiner Ansicht nach ist der Wert von 20 µg/l zu gering angesetzt bzw. 15 µg/l viel zu gering. Bei meiner Recherche fand ich verstärkt Empfehlungen, dass der Wert mindestens bei 50 µg/l liegen sollte.

Meine persönlichen Erfahrungen bestätigen das:
Bei einem Wert von ca. 9 empfand ich völlige Schwäche und Kraftlosigkeit,
bei einem Wert von ca. 20 ging es mir zwar besser, aber erst
bei einem Wert von ca. 50 empfand ich wieder so etwas wie „Kraft und Energie“.

Ursachen

Auch ohne Blutspenden kann es zu erheblichen Verlusten kommen.
Unter anderem durch scheinbar harmlose:  

Blutverluste durch:

  • innerliche, gutartige Darmpolypen
  • Menstruation
  • Nasenbluten
  • Hämorrhoiden
  •  Zahnfleischbluten
  • oder Aufnahmestörung durch Darmentzündung, Durchfälle oder andere Organstörungen.