Was bedeutet CMD?

Es bedeutet: „Cranio-Mandibuläre-Dysfunktion“.
Cranium = Schädel, Mandibula = Unterkiefer, Dysfunktion = Funktionsstörung.

Wie schon unter Cranio-Sakrale-Therapie beschrieben wurde, besteht unser Schädel aus verschiedenen Einzelknochen, die scheinbar fest miteinander verbunden sind, aber doch noch eine gewisse Beweglichkeit an den Schädelnähten aufweisen. Schädel und Wirbelsäule sind über die Hirnhaut miteinander verbunden, so dass es in allen Bereichen des Körpers zu Beschwerden kommen kann. Die genauere Beschreibung findet sich unter Cranio-Sakrale-Therapie.

Fast jeder hat in seinem Leben bereits eine Zahnfüllung erhalten. Ob die Füllung gut angepasst ist, überprüft der Zahnarzt mit roten und blauen Papierchen, auf die man beißen muss. Manche Störstellen merkt man sogar ohne Papierchen.

Würde man eine solche Stelle nicht anpassen, passierte Folgendes:

Der Körper versucht durch verstärkten Druck an dieser Stelle den Biss anzugleichen. Es kommt zu einer Verspannung des dazugehörigen Gesichtsmuskels. Ist die Störstelle größer, kann es sogar zu ausgleichenden Verschiebungen an den Schädelnähten und Hirnhäuten kommen.

Der Schädel und unsere Wirbelsäure sind über den Atlaswirbel, den 1. Halswirbel der Wirbelsäule miteinander verbunden. Kommt es zu Verschiebungen oder Verspannungen im Schädelbereich, wird auch diese Verbindung verändert und im Nachgang evtl. auch die Positionen der anderen Wirbelknochen und sogar der Extremitäten, da sie über den Schulter- und Beckengürtel mit der Wirbelsäule verbunden sind.  

Es wird deutlicher, wenn man das nachfolgende Bild betrachtet. Es zeigt wie der große Rückenmuskel (blau) sowohl an der Wirbelsäule als auch an im Schulter-Arm-Bereich befestigt ist. Man kann sich nun vorstellen, dass eine Positionsänderung am Kreuzbein (letzter Wirbel vor dem Steißbein) Auswirkungen auf die Schulter haben kann.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Versuch des Körpers eine Kieferfehlstellung auszugleichen kann so aussehen:

Er verdreht sich um eine gedachte Achse, wobei die Augen die Ausgangsbasis darstellen, indem sie immer horizontal ausgerichtet sind.

  

 

 

 

 



Ursache können neben nicht perfekt angepassten Füllungen, Kronen oder sonstigem Zahnersatz aber auch andere Fehlstellungen oder Erkrankungen im Körper sein. Dies gilt es in einer Anamnese herauszufinden

GESCHICHTEN

In meinem persönlichen Fall wurden jahrzehntelange Achillessehnenschmerzen durch eine Bissfehlstellung verursacht. Im Alter von 20 wurden die Achillessehnenschmerzen so problematisch, dass ich zum Arzt ging, um weiter Volleyball spielen zu können. Ich bekam Spritzen. Sie wirkten immer nur kurz. Vermutlich war es Cortison. Es erfolgten mehrere Erfolglose Therapien. Letztlich gab ich mit 28 den Sport auf. Im Laufe der Jahre kamen zu den Achillessehnenschmerzen weitere Schmerzen im Bewegungsapparat hinzu. 

Schmerzende Stellen:

  • Achillessehne links
  • Knie rechts
  • Hüfte links
  • Schultergelenk rechts, stechend, beim Anheben eines Gegenstandes
  • Ohr links, Schmerz beim darauf liegen

Auslöser für die Behandlung des Fehlbisses waren gar nicht die Achillessehnenbeschwerden, sondern meine Frontzähne, die sich nun sichtlich Abgeschliffen hatten. Ich fragte, ob eine Verblendung möglich wäre und mein Zahnarzt sagte: "Wenn Sie einen Fehlbiss haben, schleifen die sich auch wieder ab." Das war das Zauberwort: "Fehlbiss"!

Alle Beschwerden verschwanden mit der Bisskorrektur.
Zu Beginn der Behandlung humpelte ich bereits zwei Wochen lang ununterbrochen. Es wäre ohne die Behandlung wohl nicht wieder weggegangen und die künstliche Hüfte wäre vermutlich irgendwann notwendig geworden.

Aber es 3 Jahre bis alles so war wie es sein sollte. Meine Zähne hatten sich im Backenzahnbereich einseitig verstärkt abgeschliffen, da ich 10 Jahre lang einseitig eine Absatzerhöhung trug. Sie sollte eine angebliche Beinlängendifferenz ausgleichen. Tatsächlich war es ein Beckenschiefstand, verursacht durch den Biss. Da auf einer Seite 2 mm Höhe fehlten, mussten alle meine Zähne abgeschliffen werden, um sie mit Kronen zu versorgen. Der Versuch nur eine Seite aufzubauen, hatte leider nicht funktioniert.

Da der Körper sich  diesem schiefen Biss angepasst hatte, wurde die Zahnbehandlung von Cranio-Sakraler-Therapie begleitet.

Das auf den Fotos sichtbare Abschleifen der Schneidezähne (Alter 38) war eine offensichtliche Begleiterscheinung. Es ging jedoch so langsam vor sich, dass ich ernsthaft glaubte, meine Zähne hätten schon immer so ausgesehen. Den Unterschied stellte ich erst fest als ich mir zufällig alte Fotos ansah. Nachfolgend die Bilder im Alter von 16, 26 und 38 und aktuell.
Heute mit 63 bin ich nicht nur absolut beschwerdefrei sondern freue mich über meine (Keramik-)Zähne, die wieder (fast) so aussehen wie mit 26….

 


NOCH ZWEI GESCHICHTEN

Einer Patientin ging es unter meiner homöopathischen Behandlung sehr gut. Dann klagte sie über Ischiasbeschwerden. Sie erwähnte beiläufig, dass ihr eine Krone herausgefallen war. Da es sich um einen toten Zahn handelte, es nicht schmerzte und der Zahnarzt weiter entfernt war, sollte es 3 Wochen dauern bis sie wieder eingesetzt wurde.
Ich wies sie darauf hin, dass die Krone Ursache der Ischiasbeschwerden sein könne. Sie konnte es sich nicht vorstellen.
Nach dem Wiedereinsetzen der Krone waren die Beschwerden verschwunden.

Leider traf es auch meinen Ehemann. Im Rahmen einer Zahnsanierung (toten Zahn entfernen, Goldkronen entfernen) wurde ein Implantat gesetzt. Da ein Implantat erst Einheilen muss, vergingen vom Einsetzen des Implantates bis zum Einpassen der Krone jedoch 3 Monate. 3 Wochen nach Setzen des Implantates kam es bei einer leichten Bewegung zu einem Bandscheibenvorfall an S1, dessen Behandlung noch andauert.
Eine Aufbissschiene zur Stabilisierung des Bisses hätte das möglicherweise verhindern können. Ich war zu der Zeit zu sehr von der Pflege meiner Mutter in Anspruch genommen...

Einzelheiten zum Hintergrund der Zahnsanierung werden in meinem geplanten Buch "Blutdruck verstehen" erläutert.